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Magirus S 3500 Pritschen-LKW (unverglast)

 


Die unverglaste Variante des Magirus S 3500 als Pritschen-LKW wurde von 1954 bis 1959 produziert und durchlief in dieser Zeit einige Formänderungen, die nachfolgend beschrieben werden. Das Modell besteht insgesamt aus drei Formteilen (ohne Berücksichtung von Achsen und Rädern): Fahrerhaus, Fahrgestell und Pritsche. Lediglich das Fahrerhaus ist modellspezifisch, Fahrgestell und Pritsche sind Einheitsmuster und wurden auch für den parallel produzierten Mercedes L 5000 verwendet, dessen Fahrerhaus sich eine gemeinsame Spritzgussform mit dem Magirus S 3500 teilte. Daher sind viele der nachfolgenden Beschreibungen auch für den Mercedes L 5000 Pritschen-LKW gültig.


1. Fahrerhaus- und Fahrgestellvarianten

Wenn nachfolgend von Fahrerhaus gesprochen wird, ist immer das vollständige Formteil aus Fahrerhaus und Motorhaube gemeint. Das Fahrerhaus des Magirus S 3500 erfuhr schon nach kurzer Produktionszeit eine Modifikation, und zwar dadurch bedingt, dass beim Abkühlen nach dem Spritzvorgang unschöne Einzüge auf der Oberseite der vorderen Stoßstangen entstanden. Stellen mit größerer Materialstärke kühlen langsamer ab als Stellen mit geringerer Materialstärke. Das macht immer dann Probleme, wenn sich kleine und große Querschnitte abwechseln, und genau dies war bei den Stoßstangen der Fall. Um das Problem zu beheben, wurden unterhalb der Stoßstangen Hohlräume eingebracht, um die Unterschiede der Querschnitte zu egalisieren.



Die Stoßstangen von oben: Links die erste Variante ohne Hohlräume auf der Unterseite, rechts die verbesserte Version ohne Materialschrumpfung

Beim Fahrgestell musste man ebenfalls die Konstruktion bereits nach kurzer Zeit verbessern, da die Trittbretter häufig abbrachen. Hier wurde durch das Anbringen einer Verstärkung unterhalb des Trittbrettes Abhilfe geschaffen.



Von links nach rechts die Evolution von Fahrgestell und Fahrerhaus in den Jahren 1954 bis 1955: Hohlräume unterhalb der Stoßstangen und Trittbretter mit und ohne Verstärkung

Eine zweite Verbesserung betraf den hinteren Kardanbereich, der ebenfalls bruchgefährdet gewesen sein muss. Er wurde ebenfalls verstärkt, allerdings geschah diese Veränderung deutlich später, vermutlich erst im Jahre 1956.



Hinterer Kardan mit und ohne Verstärkung

Aus diesen Merkmalen ergeben sich folgende Varianten für Fahrerhaus und Fahrgestell:

Fahrerhaus 1: Ohne Hohlräume auf der Unterseite der Stoßstangen
Fahrerhaus 2: Mit Hohlräumen auf der Unterseite der Stoßstangen

Fahrgestell 1: Ohne Trittbrettverstärkung
Fahrgestell 2: Mit Trittbrettverstärkung
Fahrgestell 3: Mit Trittbrettverstärkung und Verstärkung des Kardans

2. Pritschenvarianten

Die Einheitspritsche des unverglasten Magirus S 3500 ist eine Formentwicklung, die bereits aus der ausklingenden Ära der Drahtachser-Modelle stammt. Sie wurde bereits auf den letzten Dodge- und Fiat-Pritschen-LKW verwendet, anschließend verbaute man sie auf den ersten Rollachser-Modellen, dem Ford FK 3500 und dem Mercedes L 3500, beide mit offenem Boden. Da die Drahtachser-Modelle als Kipper gedacht waren und die Pritschen daher unverklebt waren, konstruierte man einen Aufnahmezapfen für den sogenannten "Schwalbenschwanz" des Fahrgestells, mit dessen Hilfe die Kippfunktion sichergestellt wurde: Es handelt sich dabei um den runden Aufnahmezapfen. Mit dem Erscheinen der Schwestermodelle Magirus S 3500 und Mercedes L 5000 (beide Fahrerhäuser in ein und derselben Form) auf Einheitsfahrgestell im Jahre 1954 wurde die Pritsche dahin gehend modifiziert, dass sie eine Verstärkung des oberen Pritschenrandes an der rechten und linken Seite bekam. Dies bedeutet, dass Modelle, deren Pritschen am oberen Rand unverstärkt sind, nach gegenwärtigem Stand als Umbauten und damit als nicht original eingestuft werden müssen.

Da die Pritschen nun am Zapfen mit dem Schwalbenschwanz des Fahrgestells verklebt wurden, war die ursprünglich gedachte Kippfunktion nicht mehr gegeben und damit der Rundzapfen eigentlich obsolet geworden. Wohl um Material zu sparen, wurde daher die Spritzgussform am Aufnahmezapfen mit Beginn des Produktionsjahres 1955 teilweise gefüllt; das Ergebnis war ein flacher Aufnahmezapfen.

Mit Einführung der beweglichen Drahtdeichsel beim Pritschenanhänger im Produktionsjahr 1956 wurde ein weiterer Umbau der Form notwendig. Bisher wies der Zughaken der Pritsche nach unten, was bei den starren Deichseln der Anhänger kein Problem darstellte. Modelle mit beweglicher Deichsel ließen sich jedoch an diese Konstruktion nicht ankuppeln, sodass sich von nun an der Zughaken nach oben richten musste. Wuchs er bis dahin aus der hinteren Pritschenwand heraus, so wurde er nun an den Aufnahmezapfen gesetzt, der entsprechend verlängert werden musste und zur Erhöhung der Stabilität unten verstärkt wurde.



Von links nach rechts die Evolution der Pritschen in Bezug auf die Gestaltung von Aufnahmezapfen und Zughaken

Aus diesen Merkmalen ergeben sich folgende Pritschen-Varianten beim Magirus S 3500:

Pritsche 1: Mit rundem Aufnahmezapfen und verstärktem Pritschenrand, Zughaken nach unten
Pritsche 2: Mit flachem Aufnahmezapfen und verstärktem Pritschenrand, Zughaken nach unten
Pritsche 3: Mit flachem Aufnahmezapfen und verstärktem Pritschenrand, Zughaken nach oben

3. Die Kombinationen

Aus den obigen Charakterisierungen der einzelnen Bauteile ergeben sich nun für den Magirus S 3500 folgende Varianten des Pritschen-LKW inklusive ihrer vermuteten zeitlichen Einordnung:

Variante 1: Fahrerhaus 1 + Fahrgestell 1 + Pritsche 1, 1954
Variante 2: Fahrerhaus 2 + Fahrgestell 1 + Pritsche 1, 1954 - 1955
Variante 3: Fahrerhaus 2 + Fahrgestell 2 + Pritsche 1, 1955
Variante 4: Fahrerhaus 2 + Fahrgestell 2 + Pritsche 2, 1955 - 1956
Variante 5: Fahrerhaus 2 + Fahrgestell 3 + Pritsche 3, 1956 - 1959

Gelegentlich finden sich Modelle in Mischformen aus den Varianten 4 und 5. Die Originalität von Modellen der Variante 4, aber mit Fahrgestell 3, darf zumindest angezweifelt werden; hier ist immer auf die Art und Sauberkeit der Verklebung zu achten. Modelle der Variante 5, aber mit Fahrgestell 2, dürfen zu Recht als Umbauten und damit als nicht original eingestuft werden.

In diesem Zusammenhang darf ein Wort zur Verklebung der Pritschen auf dem Fahrgestell nicht fehlen: Zu Beginn der Produktion wurden die Pritschen fast ausschließlich am Aufnahmezapfen mit dem Schwalbenschwanz verklebt. Kleberübertritte an dieser Stelle sind eher die Regel als die Ausnahme. Mit Beginn der Produktion der Variante 5 im Jahre 1956 verklebte man auch im vorderen Pritschenbereich an der ersten Querstrebe des Pritschenunterbodens, und zwar mit zwei Klebepunkten rechts und links. Dazwischen gibt es hin und wieder Abweichungen von diesen Klebe-Regeln. Vorsicht ist auf jeden Fall geboten bei Modellen der Varianten 1 bis 3, die nicht nur am Zapfen, sondern auch an der vorderen Pritsche verklebt sind. Verklebungen der Pritsche mit der hinteren Fahrerhausrückwand kamen niemals vor und sind deutliche Hinweise auf Umbauten und nachträgliche Bastelarbeiten.

4. Farben

Da Fahrerhaus und Fahrgestell immer in derselben Farbe kombiniert wurden, werden sie nachfolgend gemeinsam betrachtet. Die Farbbezeichnungen richten sich zumeist nach denen des Gelben Katalogs und des Handbuchs der alten Modellen von Carsten Saure, allerdings mit Korrekturen meinerseits.

Variante 1
Fahrerhaus/Fahrgestell: himmelblau, anthrazit, dunkler als basaltgrau
Pritsche: himmelblau, ozeanblau, basaltgrau, silbergrau

Variante 2
Fahrerhaus/Fahrgestell: himmelblau, dunkler als basaltgrau
Pritsche: himmelblau, ozeanblau, basaltgrau, silbergrau

Variante 3
Fahrerhaus/Fahrgestell: himmelblau, blassbraun, dunkler als basaltgrau
Pritsche: himmelblau, ozeanblau, ockerbraun, basaltgrau, silbergrau

Variante 4
Fahrerhaus/Fahrgestell: himmelblau, blassbraun, basaltgrau, dunkler als basaltgrau, dunkelresedagrün, dunkelmaigrün
Pritsche: himmelblau, azurblau, ozeanblau, ockerbraun, basaltgrau, silbergrau, blassbraun, maigrün, dunkelmaigrün, dunkelresedagrün, froschgrün, dunkeladriablau, dunkler als basaltgrau

Variante 5
Fahrerhaus/Fahrgestell: himmelblau, blassbraun, basaltgrau
Pritsche: himmelblau, basaltgrau, dunkler als basaltgrau, blassbraun, dunkelmaigrün, dunkelresedagrün

Mattgraublaue Pritschen gibt es meiner Ansicht nach nicht, auch wenn sie in dem Handbuch der alten Modelle von Carsten Saure aufgeführt werden. Vielmehr handelt es sich bei dem Farbton dieser Pritschen um ein etwas helleres Ozeanblau. Der Unterschied zu Mattgraublau wird deutlich sichtbar, wenn man ein anerkannter Maßen mattgraublaues Modell - verglast oder unverglast - neben den Pritschen-LKW stellt: Es handelt sich um zwei deutlich unterscheidbare Farbtöne. Der Gelbe Katalog 2003 kennt beide bei den Pritschenfarben des Magirus S 3500 nicht, führt aber bei den Mercedes L 5000 eine diamantblaue Pritsche auf. Es ist davon auszugehen, dass damit genau der hier in Rede stehende Farbton gemeint ist: Diamant- und Ozeanblau haben im Gegensatz zu Mattgraublau beide einen deutlich erkennbaren Grünanteil.

Deutlich unterscheidbar von Ozeanblau ist Azurblau. Zwar gibt es Pritschen der Variante 2 in diesem Farbton, allerdings sind diese extrem selten und mir bisher neben dem Magirus S 3500 nur auf sehr wenigen Ford 3500 bekannt.

Blassbraune Fahrgestelle ohne Trittbrettverstärkung, wie im Handbuch der alten Modelle von C. Saure aufgeführt, sind mir ebenfalls bisher gänzlich unbekannt.

5. Tabellarische Übersicht der bestätigten Modelle

Die Vielfalt der Farb- und Formvarianten des Magirus S 3500 Pritschen-LKW ist nahezu unübersehbar. Im Gelben Katalog von 2003 ist sie nur sehr unzureichend abgebildet. C. Saure geht einen anderen Weg, indem er alle theoretisch möglichen Kombinationen in seinem Handbuch abbildet. So kommt er auf knapp 130 mögliche Varianten, verbunden mit der lapidaren Bemerkung, dass davon mehr als 50 bekannt seien. Welche das sind, verschweigt er allerdings. Das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass noch ca. 80 Varianten (Welche genau?) auf ihre Entdeckung warten - dass sie äußerst selten sein müssen, versteht sich von selbst, denn sonst wären sie ja irgendwann entdeckt worden. Ein dankbares Aufgabengebiet also für Bastler und Fälscher ...

Die folgende Liste soll ein wenig Licht ins Dunkel bringen. In ihr enthalten sind alle Varianten, die ich für authentisch halte, weil sie mir persönlich vorliegen und geprüft wurden oder weil ich sie bei Sammlerfreunden begutachten durfte.



Saure Gelber  Vertiefungen Trittbrett- Zapfen Zughaken Farbe  Farbe 
2008 Katalog Stoßstangen- verstärkung     FH/FG Pritsche
  2003 unterseite          
157/1/B-A 420/6/I ohne ohne rund nach unten  anthrazit himmelblau
157/1/C-A 420/6/C         dunkler als basaltgrau himmelblau
157/1/A-B           himmelblau ozeanblau
157/1/C-B           dunkler als basaltgrau ozeanblau
157/1/A-D           himmelblau silbergrau
157/1/B-D           anthrazit silbergrau
157/2/B-A 420/6/C mit ohne rund nach unten dunkler als basaltgrau himmelblau
157/2/B-B           dunkler als basaltgrau ozeanblau
157/3/B-A 420/6/C mit mit rund nach unten dunkler als basaltgrau himmelblau
157/3/C-A           blassbraun himmelblau
157/3/B-B           dunkler als basaltgrau ozeanblau
157/3/C-C           blassbraun basaltgrau
157/3/A-D 420/6/H         himmelblau silbergrau
157/3/C-D           blassbraun silbergrau
157/3/A-E 420/6/A         himmelblau ockerbraun
157/3/B-E 420/6/D         dunkler als basaltgrau ockerbraun
157/3/C-E 420/6/G         blassbraun ockerbraun
157/4/D-A 420/7/D mit mit flach nach unten basaltgrau himmelblau
157/4/F-A           blassbraun himmelblau
157/4/D-B 420/7/L         basaltgrau azurblau
157/4/D-C           basaltgrau ozeanblau
157/4/E-C           dunkler als basaltgrau ozeanblau
157/4/D-D           basaltgrau dunkeladriablau
157/4/F-E 420/7/J         blassbraun froschgrün
157/4/C-F 420/7/B         dunkelresedagrün maigrün
157/4/F-F 420/7/H         blassbraun maigrün
157/4/B-G 420/7/M         dunkelmaigrün dunkelmaigrün
157/4/F-G 420/7/G         blassbraun dunkelmaigrün
157/4/C-H 420/7/C         dunkelresedagrün dunkelresedagrün
157/4/F-H           blassbraun dunkelresedagrün
157/4/A-I           himmelblau basaltgrau
157/4/D-I           basaltgrau basaltgrau
157/4/A-J 420/7/I         himmelblau dunkler als basaltgrau
157/4/A-K           himmelblau silbergrau
157/4/C-L 420/7/K         dunkelresedagrün blassbraun
157/4/A-M           himmelblau ockerbraun
157/4/B-M           dunkelmaigrün ockerbraun
157/4/C-M 420/7/A         dunkelresedagrün ockerbraun
157/4/D-M 420/7/E         basaltgrau ockerbraun
157/4/F-M 420/7/F         blassbraun ockerbraun
157/5/A-A 420/8/A mit mit flach nach oben  himmelblau himmelblau
157/5/C-A           blassbraun himmelblau
157/5/C-B 420/8/D         blassbraun dunkelmaigrün
157/5/C-C           blassbraun dunkelresedagrün
157/5/B-D 420/8/C         basaltgrau basaltgrau
157/5/C-F 420/8/B         blassbraun blassbraun

Die obige Liste umfasst zurzeit 46 Varianten, ist also noch etwas entfernt von den "mehr als 50 bekannten Varianten" des Saure-Handbuchs. Sie kann jedoch jederzeit um weitere bestätigte Varianten ergänzt werden, zumal es sicherlich weitere gibt, die farblich stimmig und logisch wären. Weitere Hinweise aus der Schar der Sammler nehme ich also gern entgegen.

Die Liste zeigt auch, wie lückenhaft sich der Gelbe Katalog bei den unverglasten Rollachsern zeigt: Dort sind nur 26 Varianten benannt.

6. Verwendete Räder

In der oben stehenden Übersicht der Varianten sind die verwendeten Räder unberücksichtigt geblieben, da eine Zuordnung zu Produktionsjahren und Varianten schwierig ist. In diesem Bereich wurde schon immer gern ausgetauscht und umgesteckt. Auf jeden Fall gesichert ist die Tatsache, dass zu Beginn der Produktion profillose Räder mit einer Nennweite von 10mm verwendet wurden, die aus einem relativ harten und spröden Kunststoff gespritzt wurden. Daher ist ein Ausstausch schwierig; sie reißen dann oft. Ab ca. 1956 kamen profilierte Räder zum Einsatz, deren Material deutlich weicher war. Diese Unterscheidungen greifen jedoch insgesamt zu kurz, denn innerhalb der beiden Gruppen gab es noch deutliche Unterschiede:

Bei den profillosen Rädern gab es zwei farblich unterschiedliche Varianten, in dunklen Grautönen gehaltene und die sogenannten "Porzellanrräder" in hellem Grau. Letztere wurden wahrscheinlich in der letzten Produktionsphase kurzzeitig parallel zu den dunkelgrauen produziert, sodass man hier nicht von einer zeitlichen Nachfolge ausgehen kann, sondern eine Gleichzeitigkeit während eines bestimmten Zeitraums annehmen muss. Die profilierten Räder hingegen besaß anfangs ein glänzendes Finish, waren aber anschließend matt ausgeführt. Die folgende Auffstellung versucht eine zeitliche Zuordnung zu den Formvarianten, allerdings ohne Anspruch auf hundertprozentige Richtigkeit.

Variante 1
profillos, dunkelgrau: 1954-1955, Formvarianten 1, 2, 3, 4

Variante 2
profillos, "Porzellan": 1955, Formvariante 3, 4

Variante 3
profiliert, glänzend: 1956, Formvariante 4

Variante 4
profiliert, matt: 1956-1959, Formvariante 4, 5

Nach dieser Aufstellung sind nur bei der Formvariante 4 mit der Pritsche mit Flachzapfen alle vier Radvarianten anzutreffen. Die Formvariante 1 gibt es demnach nur mit profillosem, dunklem Rad, bei der letzten Variante mit dem nach oben gerichteten Zughaken kann es hingegen nur profilierte, matte Räder geben.

7. Was ist wirklich selten?

Natürlich gibt es häufigere und seltenere Varianten. Dass Fahrerhäuser in Grüntönen seltener sind als basaltgraue oder himmelblaue, ist mittlerweile rundum bekannt. Modelle der Varianten 1 und 2 sind deutlich seltener als Modelle der Varianten 4 und 5. Oftmals macht allerdings die Kombination verschiedener Merkmale die besondere Seltenheit aus.

Magirus S 3500 in der Variante 1 mit himmelblauer Fahrgestell-Fahrerhaus-Kombination und ozeanblauer Pritsche. Zwar sind die ozeanblauen Pritschen mit rundem Zapfen nicht gerade selten, aber sie finden sich in der Regel auf basaltgrauen Modellen. Das Schöne bei diesem Modell: Es gibt einen exakt farbgleichen Anhänger mit starrer Deichsel.

Magirus S 3500 in der Variante 1 mit anthrazitfarbener Fahrgestell-Fahrerhaus-Kombination und himmelblauer Pritsche. Auch die himmelblauen Pritschen mit rundem Zapfen sind nichts Besonderes, aber Anthrazit ist ausschließlich in der Variante 1 bekannt und auch dort deutlich seltener als das dunkle Basaltgrau anzutreffen.

Dunkelresedagrün ist selten, ein dunkelmaigrüner Magirus S 3500 in der Variante 4, hier mit ockerbrauner Pritsche, ist deutlich seltener.

Dunkeladriablau gehört zu den seltenen Pritschenfarben und findet sich nur bei der Variante 4. Bekannt ist mir diese Pritsche bisher nur in Kombination mit basaltgrauem Fahrerhaus und Fahrgestell.

Das wohl seltenste Modell in der Reihe der unverglasten Magirus S 3500: Variante 4 mit basaltgrauer Fahrgestell-Fahrerhaus-Kombination und azurblauer Pritsche. Obwohl im Gelben Katalog und bei Carsten Saure aufgeführt, kenne ich zurzeit genau ein Modell in dieser Farbkombination, nämlich das hier abgebildete.

Ein komplett himmelblaues Modell der Variante 5 soll selten sein? Ja, es ist selten! Monochrome Modelle sind bei den Varianten 1 bis 4 eher die Ausnahme, erst bei der Variante 5 sind sie häufiger zu finden - allerdings sind sie überwiegend blassbraun oder basaltgrau. Oft wird der himmelblaue Magirus S 3500 daher als wenig interessante "Standardvariante" betrachtet, diese Ansicht wird zudem begünstigt durch niedrige Notierungen in den Sammlerkatalogen. Darum ist er zumeist auch preisgünstig zu haben - wenn man denn einen findet!



© 2000-2013
Michael Broer